Mit Top-Ten-Listen ist es wie mit Spargel: Sie müssen Biss haben! Deshalb haben wir dem Spitzengemüse eine knackige Good-to-know-Liste gewidmet – mit köstlichen Fakten, die du vielleicht auch auf deiner Speisekarte ausprobieren könntest! So servierst du sicher nicht langweilig!
1. GEADELT UND GESCHÄTZT: KLEINE GESCHICHTSSTUNDE
Der botanische Name Asparagus kommt aus dem Griechischen und heißt „junger Trieb“. Auch Spitznamen hatte das Spitzengemüse: Weißes Gold, kaiserliches Gemüse, essbares Elfenbein. Die Hochschätzung ist kaum zu überhören, denn die Delikatesse war im 16. Jahrhundert ausschließlich Aristokraten vorbehalten. Als saisonale Feinkost hat Spargel heute wieder etwas von seiner einstigen Exklusivität zurück gewonnen: Er zählt zu den teuersten Gemüsesorten der Welt!
2. TEUER UND FALSCH: SPARGEL, DER KEINER IST
Hopfenspargel aus der bayerischen Hallertau kostet bis zu 130 € pro Kilogramm. Dabei handelt es sich um die Wurzeltriebe der Hopfenpflanze, die eine noch kürzere Saison haben als Spargel. Die teure Delikatesse wird nur von Mitte März bis Anfang April geerntet. Hopfenspargel schmeckt zum Beispiel angeschwitzt mit Butter, Zwiebeln und Petersilie oder mariniert mit Öl, Essig, Bier, Knoblauch und Zitrone.
3. INNERE WERTE: SPARGEL MIT VANILLE
Entweder man liebt Spargel oder nicht. Aber wonach schmeckt er überhaupt? Die geschmacksgebenden Inhaltsstoffe sind Vanillin sowie schwefelhaltige und ätherische Öle, die auch in Nüssen und Käse vorkommen. Gutes Hintergrundwissen, um Spargel einmal neu zu kombinieren: Weißer Spargel harmoniert beispielsweise gut mit kräftigem Käse wie Gruyère oder Parmesan, aber auch mit dunkler Schokolade, schwarzem Tee oder Genever.
4. GEHEIMNISVOLL: DIVA ODER ARBEITSBESCHAFFUNGSMASSNAHME
Spargel braucht erst einmal drei Jahre lang guten Mist und geduldige Pflege, ehe er zeigt was in ihm steckt: Dann wächst er bis zu sieben Zentimeter pro Tag. Gelegentlich ist schon eine kleine Lese im zweiten Standjahr möglich. Doch auch bei der Ernte ist die Gemüse-Diva anspruchsvoll: Jede Stange muss einzeln ausgebuddelt und abgetrennt werden. Denn nur in einem Erdhaufen bleibt ihre noble Blässe erhalten. Grüner Spargel hingegen stellt sich dem Licht!
5. STAFFELÜBERGABE: WAS SPARGEL MIT KIRSCHEN ZU TUN HAT
Die Spargelsaison ist bekanntermaßen kurz: etwa sieben Wochen, von Ende April bis zum Johannistag am 24. Juni. Dann übergibt der Spargel die Hauptrolle an die Kirsche. Eine fränkische Bauernregel bringt es kernig auf den Punkt: „Kirschen rot, Spargel tot.“ Wobei die Spargelpflanze nach der Ernte lediglich Zeit bekommt, um sich bis zum nächsten Jahr zu regenerieren und neue Sprossen zu bilden. Eine Pflanze trägt mehrere Jahre lang Früchte.
6. FARBSPIEL: WEISS, GRÜN, VIOLETT!
Spargel hat viele Charaktere: Grün punktet er mit mehr Vitamin C und Karotin, ist herzhafter, bissfester und muss kaum geschält werden. Als weiße Diva hingegen kann ihr zarter Geschmack schon durch kleine Schalenreste unangenehm bitter übertüncht werden. Der violette Exot wird erst geerntet, nachdem die Spitze die Erde durchbrochen hat und lockt mit einem höheren Zuckergehalt. Sein nussiges Aroma veredelt z.B. Heilbuttfilet mit Rotweinreduktion.
7. AUF DEM VORMARSCH: WILDER GESELLE
Eine vierte Spargelsorte erobert langsam die langsam die Restaurants: Wildspargel wächst in Istrien und Sizilien und schmeckt fein-würzig. Er muss nicht geschält, sondern nur am unteren Ende um zwei Zentimeter gekürzt werden. Am leckersten schmeckt er kurz gebraten oder blanchiert. Nicht zu verwechseln ist der wilde Spargel mit dem französischen Hyazinthengewächs, das fälschlicherweise unter gleichem Namen angeboten wird.
8. KLASSENGESELLSCHAFT: DURCH DICK UND DÜNN
Schlankheitswahn kann hier nicht punkten: Die Topmodels unter den Spargelstangen sind dick! Je dünner, desto höher die Handelsklasse – aber desto niedriger der Kostenpunkt. Während die Preisunterschiede manchmal so knackig sind, wie das Gemüse selbst, ist der Geschmack oft ähnlich. Wer also auf dem Teller keinen Schönheitswettbewerb abhalten will, kann beherzt bei Handelsklasse II zugreifen und einige Euro sparen.
9. HOLLYWOODREIF: EIN SPARGEL NAMENS RAMBO
Gemüsenamen klingen meist bodenständig, wie die Kartoffeln „Linda“ und „Sieglinde“. Spargel hat da deutlich hollywoodreifere Bezeichnungen. Die Sorte „Rambo“ erzeugt laut Sortenbild dicke Stangen mit gutem Geschmack. Nun ja, die Namensgeber werden sich etwas dabei gedacht haben. „Grolim“ hingegen – man ahnt es schon ¬– eignet sich durch seine Widerstandkraft sehr gut für den Bio-Anbau.
10. HARTE FAKTEN: AUCH ROH OHO!
Wussten Sie’s? Spargel ist auch roh ein knackiger Star: Mariniert im Salat oder im grünen Smoothie, schmeckt er etwas nach Erbsenschoten mit einer süßen Unternote. Probieren Sie einen Mix aus Spargel, Äpfeln, Rucola, Datteln, Avocado, Birne und Kokoswasser. Im leistungsstarken Mixer verrührt, servieren Sie einen gesunden und leckeren „Spitzen-Drink“. Good to know: Spargelrohkost ist besonders harntreibend und wirkt entwässernd!